MYRA

 Die_Grafschaft_Dagabor

Die Grafschaft Dagabôr

Hoch oben in den Bergen steht ein Schloß von unvergleichlicher Schönheit. Allein der Schloßpark mit seinen Pavillons ist schon ein Schmuckstück. Die Bewohner des Schlosses sind die Mitglieder der alten und ehrwürdigen Familie der Phrenetilaîos. Und dieses Schloß ist zugleich der Regierungssitz des Iamalthyn von Dagabôr, der größten Grafschaft des Herzogtums Garian. Dagabôr ist etwa so groß wie die Grafschaft Lychai.

Sinâr:

Die Kornkammer der Grafschaft liegt in Sinâr, der Markschaft des Althyn Jartrynial Phrenetilaîos. Jartrynial ist der Cousin des Iamalthyns Gsarbar Phrenetilaîos. Sinâr ist bekannt für seine ausgezeichnete Wolle, die von den zahlreichen Langhornschafen gewonnen wird. Diese stellen auch die Fleischversorgung der Markschaft sicher. Die Menschen in Sinâr sind von mittlerer Statur und haben überwiegend braune Haare. Werden sie von Fremden mit Allennosen verwechselt, sind sie in aller Regel beleidigt. Ein typische Antwort ist:“ Wir sind größer, wir haben helle Haut und wir bringen große Krieger hervor.“.

Deriosâl:

In dieser ophischsten Markschaft von Dagabôr werden vielfach Trauben für den typischen garianischen Wein angebaut. Vermischt mit Trauben aus Beral, stellt sich das besondere Aroma dieses Weines ein. Seine Stärke ergibt sich aus dem großen Zuckergehalt des Deriosâlweines und der in Beral verwendeten besonderen Weinhefe, deren Geheimnis von den dortigen Weinbauern gut gehütet wird. Regiert wird Deriosâl von dem Althyn Milostôr Fagund, der seit gut fünf Jahren mit seiner Frau Gurandia aus dem Hause Phrenetilaîos vermählt ist. Rein äußerlich wirken die Deriosâlesen wie eine Mischung aus den Menschen aus Sinâr und den Menschen der Markschaft Dagabôr. Fremde werden in Deriosâl argwöhnisch beäugt und die Nähe zur Grenze läßt die Leute hinter allem und jedem einen Aggressor vermuten.

Dagabôr:

Von dem Schloß einmal abgesehen ist Dagabôr relativ unzugänglich. Zur See gut durch steil abfallende Klippen geschützt und vom übrigen Festland durch rund 3000 Höhenmeter getrennt, macht den Menschen nur bisweilen der stetige Wind zu schaffen. Die Menschen leben hier überwiegend von der Jagd auf Gemsen, den Bergluchs oder den Wildbego. Gemsen und Begos werden ihres Fleisches wegen bejagt, der Bergluchs wegen seines kostbaren Fells. Die Menschen sind hier kräftig gebaut und durch das rauhe Wetter abgehärtet. Die Farbe ihrer Haare reicht von einem hellen Blond über Rottöne hin bis zu dunkelbraunen Haaren.

Veladian:

Veladian befindet sich geographisch in einer ähnlichen Lage wie Dagabôr. Daher leben die Menschen auch hier überwiegend von der Jagd. An guten Tagen hat man einen freien Blick bis hin nach Ronnerian. Immer sichtbar, auch an sehr nebeligen Tagen ist die Stadt Phillias, braucht man an den steilen Felswänden doch nur hinab zu sehen. Es erstaunt, wie glatt die Felswände hier wirken, wie auch schon Tumleris Dimchas in seiner Chronik „Die Geschichte des Herzogtums Garian“ aus dem Jahre 412 n.P. bemerkte. Vor etwa einem halben Jahr machte dem Althyn von Veladian Ingas Mornian eine große Felsnase Sorgen, die eine Bruchstelle aufzuweisen schien. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, was mit Phillias und seinen Einwohnern geschähe, wenn der Berg ins Rutschen käme und auf die Stadt herabfiel. Darum ordnete er den Bau eines Gerüstes an, welches den unteren Teil der Felsnase abstützen sollte. Es bleibt zu hoffen, daß das Gerüst immer gut gewartet bleibt, damit Phillias kein Leid geschieht. Der Althyn ist eng mit dem Hause Ephison verbunden, seit Mornian mit der Schwester von Taragân und Yetrobal vermählt ist. Daher bleiben als Zeichen der Trauer um die in Allennos hingerichteten kaiserlichen Heerführer für den Rest des Jahres alle Flaggen von Veladian auf Halbmast.

Aus der Chronik „Die Adelshäuser von Garian“,
 verfaßt und herausgegeben von Eridor Dimchas, Schriftgelehrter der Schriftkanzlei von Garian im Jahre 418 n.P.